Kinder brauchen eine stärkende Gemeinschaft, die sie so aufnimmt, wie sie sind. Sie brauchen Bindungen, die Halt geben und ein Fundament, auf dem sie ihre individuelle Lebensplanung aufbauen.
Der pädagogische Samstag begann schon am Freitagabend, den 10. Januar 2014, mit einem Vortrag des Gastdozenten Herrn Himmelstoß zum Thema „Sucht contra Eigentätigkeit". Um konstruktiv mit Süchten umzugehen, so erklärte Herr Himmelstoß, ist es wichtig, den Focus auf die Eigenaktivitäten zu lenken: Situationen zu erschaffen, die uns Fähigkeiten erwerben lassen und Glücksgefühle hervorrufen.
Diese Glücksgefühle sind immer wieder abrufbar und ausbaufähig, während der Konsum, seien es Drogen, Medien oder Shopping nur kurzzeitige Glücksmomente hervorruft und nur durch erneuten Konsum reproduzierbar ist.
Fähigkeiten, die über einen Zeitraum von 4 Wochen geübt werden, gehen in das Körpergedächtnis über und stehen uns dann zur Verfügung. Rudolf Steiner sagt: „Ich übe an einer Stelle und das hat Auswirkungen auf alles." Unser Augenmerk sollte darauf gelegt sein, herauszufinden „was will unser Kind im Leben verwirklichen?" Wenn wir das finden, blüht das Kind auf. Deshalb ist es in unserer heutigen hektischen Zeit wichtig, gezielt Situationen mit gemeinsamen Erlebnissen und Erfahrungen zu kreieren, die auch vertrauensbildend wirken.
Am Samstag konnten die Eltern zwischen verschiedenen Arbeitsgruppen zum Thema Suchtprävention wählen. Bei Frau Jackstadt konnten die Eltern erfahren, wie Suchtprävention im Kindergartenalter beginnt. Frau Drücker wählte für ihre Arbeitsgruppe den Entwicklungsweg der Literatur, mit dem Titel "Sucht kommt von suchen". Unter anderem wurden die Unterschiede von Erzählen, Vorlesen und Lesen wahrnehmbar gemacht. In der Arbeitsgruppe von Herrn Langwost wurde versucht ein Zugang zu finden, die eigene innere Stärke verfügbar zu machen.
Abschlussrunde zum Pädagischen Samstag
Bei Herrn Himmelstoß wurden die Eltern dazu angeleitet, eine Wahrnehmungsübung durchzuführen. Anschließend wurden am Beispiel von Schocksituationen Parallelen zu der Wahrnehmung unter dem Einfluss von THC gezogen, stellvertretend für andere Drogen. Durch die Wahrnehmungsübung bringen wir das Denken in die Aktivität und kommen ins Handeln und in die Wirklichkeit. Die Sucht bringt uns weg von der Wirklichkeit, der Alltag wird langweiliger und die seelische Reife stagniert. Auf Dauer sind wir nicht fähig mit dem Körper ins Handeln zu kommen. Seele und Leib können sich nicht mehr verbinden, was zu Psychosen führen kann.
Zwischen den Arbeitsgruppen und den künstlerischen Kursen gab es einen leckeren Imbiss, der dankenswerter Weise von der 11. Klasse bereitet wurde. Frau Shibata erübte bei den künstlerischen Kursen willensstärkende Elemente der Heileurythmie. Frau Ditzinger machte durch Aquarell-Lasurtechniken erfahrbar, wie seelische Verdichtungen auflösbar sein können. Herr Langwost bot eine Einführung in die Meditation und praktische Übungen an. Herr Himmelstoß vertiefte Wahrnehmungsübungen und die therapeutischen Erfahrungen damit in der Drogenarbeit.
Nach dem zweiten Treffen der Arbeitsgruppen fand ein Plenum statt, in dem alle Beteiligten ein Eindruck über die Arbeit der anderen Gruppen bekamen. Alle Anwesenden fühlten sich sehr bereichert und es besteht ein großes Interesse dieses Thema in unserer Schule weiterzuführen und Herrn Himmelstoß erneut einzuladen.
Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden!
Für den Eltern-Lehrer-Kreis Marianne Kleine-Wilke und Tonja Auracher
Haus Wendepunkt - Herbert Himmelstoß
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