In der Anthroposophie geht es um die Einheit von Wissenschaft, Kunst und Religion. Rudolf Steiner hat ein ganzheitliches Menschenbild entwickelt, das heute noch aktuell ist.
Rudolf Lorenz Steiner wurde am 27.02.1861 in Kraljevic,im heutigen Kroatien, geboren. Am 30.03.1925 starb er in Dornach, bei Basel. Er war Philosoph und Esoteriker und gilt als Begründer der Anthroposophie.
Steiner wächst in einfachen Verhältnissen auf. Er ist der älteste Sohn eines Bahnbeamten. Seine Schwester Leopoldine lebt bis zu ihrem Tod bei den Eltern, Gustav, der jüngste Bruder, kommt gehörlos auf die Welt.
Nach der Realschule erhält Rudolf Steiner ein Stipendium für die Technische Hochschule in Wien und arbeitet als Hauslehrer bei einer jüdischen Kaufmannsfamilie. Von 1890 bis 1897 ist er u.a. Herausgeber der naturwissenschaftlichen Schriften Goethes in Weimar und Verfasser zahlreicher literarischer und philosophischer Aufsätze. 1893 erscheint Steiners erstes Hauptwerk "Die Philosophie der Freiheit". 1897 siedelt er nach Berlin um, wo er sich begeistert mit Friedrich Nietzsche, Max Stirner und Ernst Haeckel auseinandersetzt. 1899 heiratet er die wohlhabende Witwe und Mutter von fünf Kindern, seine Zimmerwirtin Anna Eunicke. Seine zweite Frau wird 1914 Marie von Sivers.
Mit der Jahrhundertwende beginnt eine neue Periode in Steiners Schaffen und Wirken.1902 schließt er sich der "theosophischen Gesellschaft" an. Sein Bekanntheitsgrad steigt kontinuierlich und er hält Vorträge im In- und Ausland. Themen sind u.a. Reinkarnation und Karma, Sinneslehre, Mysterien, Naturwissenschaft, Evolutionsgeschichte etc. 1913 gründet er die "anthroposophische Geellschaft" und das Goetheanum in Dornach wird nach seinen Vorlagen gebaut.
Rudolf Steiner wird wichtiger Impulsgeber für alle Lebensbereiche. Sein Einfluss reicht von der Kunst und Kultur über die Politik, Waldorfpädagogik, Eurythmie, Architektur, Medizin, Religion (die Christengemeinschaft) bis zur biologisch-dynamischen Landwirtschaft, die er hauptsächlich in seinem letzten Lebensjahr entwickelte.
Weltweit gibt es heute über 10 000 anthroposophische Einrichtungen. Rudolf Steiners Reformen sind aktuell wie vor 100 Jahren und sein ganzheitliches Menschenbild wirkt nachhaltig in unseren Alltag. Steiners Werke umfassen rund 400 Bände
http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Steiner
Literaturempfehlungen:
Rudolf Steiner. Gesammelte Werke. Zweitausendeins. Frankfurt am Main, 2010.
Im Mittelpunkt des Unterrichts steht die leiblich und seelisch-geistig gesunde Entwicklung der Kinder. Grundlage dafür ist die Pädagogik Rudolf Steiners, die auf seiner Erkenntnis von den Entwicklungsgesetzen des Menschen beruht. Durch den Lehrplan der Waldorfschule werden die Fähigkeiten des Kindes in ausgeglichener Weise entwickelt und gefördert. Die Ideen Rudolf Steiners sind zwar der Hintergrund des pädagogischen Selbstverständnisses, aber zu keiner Zeit Bestandteil des Unterrichts.