In der Waldorfschule stehen nicht nur die Lehrpläne, sondern vor allem die Kinder im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Wir lassen dem Kind Zeit und Raum sich zu entwickeln.
Im Hinblick auf die schulische Situation habe ich die Corona-Zeit sehr unterschiedlich empfunden.
Unsere Tochter H. ist in der 1. Klasse. Hier habe ich überhaupt keinen Bedarf gesehen. Hier geht es meiner Meinung nach um das Soziale. An der Situation kann niemand etwas ändern. Herr Kiraga hat sich regelmäßig gemeldet und für alle, die dies benötigten eine Hilfestellung und regelmäßige Gesprächstermine angeboten.
Unsere Tochter J. in Klasse 9 hatte immer einiges zu tun. Hier gab es in mehreren Fächern regelmäßig Aufgaben. Sehr loben kann ich an dieser Stelle Herrn Bouiken. Er verteilte jeden Sonntag neue Aufgaben für die Woche. Es gab jede Woche ein Online - Treffen und Tests hat er auch zwischendurch geschrieben. So hätte ich mir dies in allen Fachunterrichten gewünscht.
Mathematik ging bei uns nach hinten los. J. versteht die Aufgaben nicht. Ich kann ihr dabei nur noch bedingt helfen und muss auch sagen, dass ich dies in der momentanen Zeit nicht leisten kann. Wir arbeiten durchgängig normal weiter (Selbstständigkeit mit 4 Kindern, davon 2 immer in der Firma mit dabei). Hier wünschte ich mir, dass es irgendwie noch eine vernünftige Lösung gäbe, denn es geht nicht nur meiner Tochter so.
Mein persönliches Empfinden war noch, dass es mich ganz schön nervt, wenn ich in der Firma alles ausdrucken und hin- und her mailen muss.
Unser Sohn J. ist in Klasse 11. Er hat regelmäßig Aufgaben erledigt. Im Hauptunterricht wurde am Ende der Epoche eine Prüfung in der Schule absolviert. Dies fand ich auch gut. Gefühlt, aber hier reden wir wirklich nur von einem Gefühl, da ich die Aufgaben nie gesehen habe, fehlten mir außer in Französisch in einigen weiteren Fachunterrichten die Aufgaben.
Gestern hatte er seinen ersten Unterrichtstag. Hier hatte er nur 3 Stunden. Da muss ich sagen, dass ich irgendwie enttäuscht war. Klasse 11 soll in 2 Jahren ihr Abitur schreiben. Was kein Geheimnis ist, dass es im Waldorfsystem in Kl. 12 und 13 ordentlich zur Sache geht. Da würde ich mir als Elternteil nun wünschen, dass es auch irgendwie sinnvoll weitergeht. Wo die Schule zurzeit nur zu einem kleinen Teil besetzt ist würde ich mir wünschen, dass zum Hauptunterricht Fächer wie Englisch (hier möchten sie ihr Abitur ablegen), Französisch, Deutsch, Mathe und alle Abschlussrelevanten Fächer unterrichtet werden. Für diese Wochen könnte man meiner Meinung nach auf Handwerkliches und Künstlerisches in dem Alter und der momentanen Situation sehr gut verzichten. Dies möchte ich auch kindunabhängig behaupten.
Tatjana Gärtner-Troska, Mutter an der FWS Hildesheim
Die Corona-Zeit war und ist für uns eine schwere Zeit. Da wir zu den Menschen gehören, die nicht im Home-Office arbeiten können und konnten, muss alles drum herum organisiert werden. Hausaufgaben die am Wochenende, an Feiertagen, in Ferien und nach Feierabend stattfinden, weil es nicht immer möglich ist, dass meine beiden Kinder gleichzeitig ihre Hausaufgaben machen. Die Menge an Aufgaben ist in dieser Konstellation zuviel. Da ist nicht den ganzen Tag Zeit dafür, da auch mein Mann wenn er nicht arbeitet, sich in der Woche, seinen Online-Vorlesungen (zu bestimmten Zeiten) und Hausaufgaben widmen muss, da auch die Uni ihr Semester gestartet hat. Ich bin froh, wenn wieder Normalität ist und beide Kinder tagtäglich zur Schule gehen, ihre sozialen Kontakte pflegen können und das nicht nur per Telefon wie es in den letzten Wochen war und noch ist.
Damit könnten auch wir als Eltern mal wieder Zeit für uns haben und nicht nur schlafen, arbeiten, Hausaufgaben betreuen (Kinder) und Haushalt. Vor allem sind die Kinder mittlerweile auch schon genervt, wenn ich nachhause komme und sie bitte Hausaufgaben zu erledigen und das um 17.00 Uhr, nachdem ich aus Hannover zurückkehre.
Michaela Kästner, Mutter an der FWS Hildesheim
Haben Sie Interesse an der Freien Waldorfschule Hildesheim? Möchten Sie zu den Informations-Veranstaltungen, den Monatsfeiern und den Basaren eingeladen werden? Dann tragen Sie sich in unseren Infobrief (derzeit leider nicht möglich!) ein und wir schicken Ihnen per Post oder Mail die Einladungen zu allen öffentlichen Schulveranstaltungen. Über wichtige Termine, Veranstaltungen und Ereignisse des Schullebens informiert der Rundbrief, der etwa alle zwei Wochen hier erscheint.