Die Waldorfschule Hildesheim ist ein gemeinnütziger Verein, in dem alle Eltern und Lehrer der Schule Mitglied sind. Die wichtigste Veranstaltung eines Vereins ist die Mitgliederversammlung, die mindestens einmal jährlich stattfindet. Hier informiert der Vorstand über seine Arbeit und die Bilanz des vergangenen Jahres und wenn die Mitglieder einverstanden sind, entlasten sie den Vorstand. Entlastung bedeutet das Einverständnis mit den getroffenen Entscheidungen und den Verzicht auf Schadensersatzansprüche gegenüber dem Vorstand.

Der Waldorfschulverein Hildesheim e.V. hat zurzeit 505 Mitglieder. Auf der letzten Mitgliederversammlung vom 30. November waren davon 38 Teilnehmer anwesend. Wie in den vergangenen Jahren auch, haben nur wenige Mitglieder Interesse daran, ihre offizielle Funktion eines Kontrollgremiums einzunehmen. Mit Sicherheit ist eine Mitgliederversammlung immer auch ein anstrengender Termin, bei dem es zum größten Teil um Formalitäten und Zahlen geht. Aber dahinter stecken immer wichtige Entscheidungen über die Zukunft der Schule.

Nach einer wunderbaren musikalischen Einstimmung von Kasumi Hajaschi und Bert Lomitzky berichtete Klaus Föppl über das Schuljahr 2014/15 aus der Sicht der Pädagogen. Simone Flohr und Martin Ganzkow stellten für den gleichen Zeitraum die Arbeit des Vorstands vor und zeigten die Fülle an Themen auf, mit denen sich der Vorstand auseinandergesetzt hat. Dabei ging es um die Themen Finanzen, Personal, Bauen, Organisation und Pädagogik. Für Katja Rossmann, die aus dem Vorstand ausgeschieden war, wählte die Versammlung einstimmig Thomas Thiel zum Nachfolger, der schon seit einiger Zeit schon als kooptiertes Mitglied im Vorstand tätig ist.

Die Bilanz des vergangenen Haushaltsjahres wurde vom Geschäftsführer Henning Hamelmann präsentiert. Bei einem Gesamtumsatz von 2,5 Millionen Euro weist der Haushaltsplan 2014/15 einen Kassenüberschuss von 67.000,- Euro auf. Die Einnahmen setzen sich hauptsächlich aus der Finanzhilfe des Landes, den kommunalen Zuschüssen und den Elternbeiträgen zusammen. Für die Investitionen in den Brandschutz konnte die Schule einen Zuschuss in Höhe von 45.000,- Euro von der Software AG - Stiftung bekommen. Die Ausgaben umfassen hauptsächlich die Personalkosten, gefolgt von den Gebäudekosten, der Abzahlung der Kredite und Kosten für den laufenden Betrieb der Schule. Eine zusätzliche Belastung der Schule besteht in der Zusage einer betrieblichen Altersversorgung für alle Mitarbeiter, deren Rückdeckung durch die Versicherungen aufgrund der schlechten Kapitalmarktlage nicht mehr ausreicht. Deshalb kommen höhere Belastungen auf die zukünftigen Schulhaushalte zu, die aber durch eine Reform der betrieblichen Altersversorgung gelindert werden.

Nach der Vorstellung des Haushalts und dem Bericht der Rechnungsprüfer entlasteten die Mitglieder den Vorstand einstimmig. Anja Krüger berichtete über die Arbeit der Beitragskommission, die mit dem Ziel der Beitragsgerechtigkeit viele Gespräche mit neuen und alten Schuleltern geführt hat. Anschließend beschloss die Mitgliederversammlung eine 2% Erhöhung der Schulbeiträge als Ausgleich für die allgemeine Kostensteigerung. Neu in die Beitragskommission wurden Herr Sprödefeld und Herr Thiel als Vorstandsvertreter gewählt.

Für das Schuljahr 2015/16 rechnet der Vorstand mit durchschnittlich 354 Schülern. Dem gegenüber stehen 30 Deputate (ganze Lehrerstellen), das entspricht einem Schnitt von 11,8 Schülern pro Lehrer. Die daraus berechneten Einnahmen und Ausgaben ergeben im Plan einen positiven Haushalt in Höhe von 73.000,- Euro und bilden eine Liquiditätsreserve für unvorhergesehene Ereignisse. Die Hauptinvestition besteht in der Sanierung des Daches des Haupthauses, die mit 130.000,- Euro im Haushalt 2015/16 eingerechnet wird. Für diese Investition hat die Schule einen günstigen Kredit aufgenommen, der in den nächsten 10 Jahren abbezahlt wird.

Zum Abschluss der Versammlung berichtete Martin Ganzkow über die Elternarbeit in der Schule, die ein unverzichtbarer Bestandteil für ihren Erfolg ist. Eine Schule als Verein geführt, lebt von dem Einsatz ihrer Mitglieder auf allen Ebenen. Mit Hilfe einer Kompetenzliste, zusammen vom Eltern-Lehrer-Kreis und dem Vorstand entworfen, ist im vergangenen Schuljahr die Bereitschaft der Eltern abgefragt worden, sich mehr an Schulprojekten und Gremien zu beteiligen. Zurzeit werden die Rückläufe ausgewertet und an die entsprechenden Ansprechpartner weitergeleitet.

Stellvertretend für alle Eltern und Lehrer, die sich ehrenamtlich für die Schule einsetzten, ehrte der Vorstand am Ende der Mitgliederversammlung den Basarkreis. Ein Kreis aus 17 Frauen und 1 Mann,
die den Basar ein ganzes Jahr vorbereiten, für dessen Durchführung sorgen, alle Angebote koordinieren und den Einsatz der Eltern begleiten. Ein immenser Aufwand, der sich lohnt, denn mit den Einnahmen wird in diesem Jahr der Eingangsbereich der Turnhalle erneuert.

Das Protokoll der Mitgliederversammlung liegt nach seiner Fertigstellung zur Einsicht im Schulbüro aus.

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